1979 hat Univ. Lekt. MMaga Hanja Dirnbacher begonnen, die Methode drehungen gemeinsam mit anderen Frauen zu entwickeln, vor 20 Jahren wurde parallel dazu der Trainerinnen-Verein gegründet.

70 in Österreich und Italien von ihr ausgebildete Trainerinnen vermitteln heute die Idee von drehungen in speziellen Kursen für Mädchen und Frauen. Mütter werden darüberhinaus eingeladen, ihre Töchter mitzubringen – hierfür wurden eigene Angebote entwickelt. Für Frauen und Mädchen mit besonderen Bedürfnissen gibt es ebenso qualifizierte Trainerinnen.

In Österreich bereichern jährlich etwa 1.000 Frauen und Mädchen im Alter von 7 bis 99 Jahren ihr Leben mit dieser Methode.

 

Die Entstehungsgeschichte im Detail haben Hanja Dirnbacher,
Daniela Tesch und Andrea Hochegger zusammengefasst:

Ende der 1970er Jahre arbeitete eine Gruppe von Frauen in Zusammenarbeit mit der Frauenbewegung (AUF) im „Dramatischen Zentrum“ in Wien an einem Selbst-Bewusstseins- und Selbst-Behauptungs-Programm. Es galt den entwürdigenden Objektstatus der Frau, ihre Reduktion auf die "Geschlechts-Rolle" zu hinterfragen und Alternativen und eigenständige Umgangsformen zu entwickeln, die ihre Würde stärken und verteidigen konnten. (SELBST-SICHER) Dabei standen die interkulturellen Darstellungs- und Körpertechnik-Schulen am „Dramatischen Zentrum“, die politischen Erkenntnisse und Aktionen der Frauenbewegung und deren Literatur, sowie die persönlichen Erfahrungen der Frauen in der Gruppe zur Verfügung.

Klarheit, Einfachheit und Deutlichkeit der Ausdrucksmöglichkeiten von Zustimmung und Ablehnung sowie leichte, elegante Lösungen unseres Auftretens im Alltag waren das wesentliche Ergebnis dieser Recherche. Die internationale feministische Kritik an Gewalt gegen Frauen veranlasste die Gruppe, auch nach einfachen Wegen zum persönlichen Schutz zu suchen. Sie setzte sich zum Ziel, auch ohne Hilfe von Dritten und im bewussten Verzicht auf Waffen sicher unterwegs sein zu können. Ihr Motto dabei lautete: "ich bin kein OPFER!“

Auf den psychologischen und physischen Techniken des Abgrenzungs-Programmes aufbauend wurden die Erfahrungen der Frauen der Gruppe aus unterschiedlichen Berufen eingebracht. Wissen und Anwendung aus Psychologie, Medizin, Jus, Mechanik, Handwerk, Kunst, Theater, Sport und Tanz standen zur Verfügung. Einige Frauen hatten auch Kenntnisse in westlichen und fernöstlichen Kampf-Kunst-Arten.

“Die Frauen machten sich die gemeinsamen physischen, mechanischen Grundlagen all dieser Techniken zu eigen, vor allem jene, die der weiblichen Physis entgegenkommen. Kampfstile spielten dabei keine Rolle, sondern die Kampf-Kunst-Traditionen des Umleitens von Gewalteinwirkung. Ausgangsbasis waren biomechanische Möglichkeiten des menschlichen Körpers und die Besonderheiten der weiblichen Anatomie - und nicht die angeblichen „Schwächen“ des weiblichen Körpers gegenüber dem männlichen. Darüber hinaus erforschte die Frauengruppe, welche Abwehrtricks ihren Müttern und Großmüttern schon gute Dienste geleistet hatten.

Der entspannte und lustvolle Zugang zu dieser Suche sowie die Aufarbeitung erlebter Situationen förderte Angstabbau, Entspannung und Selbstvertrauen. Damit konnte auch der Humor hilfreich Einzug halten: „Wenn ich mich schon wehren muss, dann zumindest mühelos!“

„Die Frauen wollten Belästigungen jeglicher Art - harmlose wie gefährliche - nicht mehr dulden.“ (Maga. Hanja Dirnbacher)

Maga Hanja Dirnbacher trug drehungen, wie diese in Österreich entwickelte, feministische Methode genannt wurde, zu Beginn der 1980er Jahre in die Welt. Sie war auf Frauenveranstaltungen vertreten, unterrichtete, sammelte unermüdlich weiter und gründete mit dem Verein "Frau in Be-Weg-ung" die erste Plattform für die Verbreitung der Methode. Mitte der 80-er Jahre begann Hanja Dirnbacher erste Multiplikatorinnen auszubilden und sie intensivierte diese Tätigkeit in den 1990ern.

Gemeinsam mit Sozialarbeiterinnen und Pädagoginnen arbeitete sie an der Adaption des Konzeptes für die Bedürfnisse von jugendlichen Mädchen. Spiele und Methoden wurden entwickelt, um drehungen in verschiedenste pädagogische Berufsfelder zu integrieren. Sie gab die Methode auch an Sportpädagoginnen an der Universität Wien zur Anwendung im Schulunterricht weiter.

In dieser Phase wurde auch in Graz von Andrea Hochegger ein eigenes Konzept für Frauen und ihre Töchter/Nichten/Enkelinnen entwickelt. Frauen arbeiten mit einer eigenen Trainerin an ihren persönlichen Abgrenzungs- und Verteidigungsmöglichkeiten, um für die Mädchen einerseits Vorbild sein zu können und um sie in ihren Abrenzungs- und Verteidigungshandlungen unterstützen und bestärken zu können. Veranstalterinnen waren in organisatorischer Zusammenarbeit Frauen- und Mädchenberatungsstelle.

In Wien wurde von Susanne Bali eine Arbeitsmappe für Volkschulkinder entwickelt. Die Steirischen Trainerinnen feilten in vielen Treffen intensiv an ihrem Konzept, Sieglinde Grünseis trug drehungen nach Mexiko.

Inzwischen gibt es in Österreich, Südtirol und Mexiko mehr als 70 drehungen-Trainerinnen. Österreichweit sind die meisten von ihnen im Verein drehungen vernetzt.

Der Verein drehungen wurde 1994 gegründet, um Austausch zu pflegen und die Qualität zu sichern.
„Alle Bewegung beginnt im Kopf“ wurde offenbar schon in der Gründungsphase als Basis für eine funktionierende Schutz- und Befreiungstechnik erkannt:
„Die Drehung im Kopf - gegenüber gesellschaftlichen Gender-Normen, hin zum (wirklich) frei Werden und frei Bleiben - ist Voraussetzung für ein Gelingen im psychischen Bereich, ohne die es keinen physischen Erfolg geben kann.

Die Drehung des Körpers ist physikalische Notwendigkeit, um sich aus dem Bereich angreifender Energie bewegen zu können und sich mit den Möglichkeiten weiblicher Kraft und Energie zu schützen und zu befreien.“ (Dipl.Pädin Andrea Hochegger)

Copyleft: Mixed Tripple: Hanja Dirnbacher, Daniela Tesch, Andrea Hochegger, Graz 2008

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